Die „News“ und gefühlte Positivität rund um die Bitcoin Spot ETF Thematik in den USA scheint für die Märkte und die Entwicklung wichtiger zu sein, als die möglichen negativen Auswirkungen durch den kriegerischen Konflikt im Nahen Osten. Dies zeigt, dass die „lokalen“ Krisenherde der Märkte langfristig keine Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben.
Gedankengang der Woche
Digital Asset News
Die US-Börsenaufsicht SEC plant Medienberichten zufolge nicht, gegen die jüngste Gerichtsentscheidung zugunsten von Grayscale Investments Berufung einzulegen. Das Urteil verpflichtet die SEC, den Antrag des Unternehmens auf einen „direkten“ Bitcoin Indexfonds (ETF) zu prüfen. Die Analysten von Bloomberg gehen ebenfalls davon aus, dass die SEC keine Berufung beim Obersten Gerichtshof einlegen wird, betonen aber, dass dies nicht unbedingt bedeutet, dass der Antrag von Grayscale genehmigt wird.
Falls die Berichte wahr sind, muss die SEC der gerichtlichen Anordnung vom August folgen und den Antrag von Grayscale auf Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trusts (GBTC) in einen Bitcoin-Spot-ETF prüfen.
Nach Angaben von Reuters wird das zuständige Berufungsgericht voraussichtlich ein entsprechendes Mandat erteilen, in dem noch genau festgelegt wird, wie das Urteil von der SEC „umgesetzt“ werden soll.
In einem separaten vorherigen X-Post vom 13. Oktober wiederholte Seyffart seine Ansicht, dass es eine 90-prozentige Chance gibt, dass ein Spot-Bitcoin-ETF im Januar 2024 genehmigt werden wird, insbesondere der Antrag von Cathie Woods ARK Invest hätte dabei gute Chancen. Somit herrschst aktuell eine positive Stimmung rund um dieses seit Jahren brodelnde Thema der Regulierung / Zulassung dieser Investitionsprodukte in den USA.
Allen voran der Hype um einen möglichen Bitcoin-ETF und das bevorstehende Halving sorgen für relative Stärke von BTC gegenüber dem „kleinen Bruder“ Ethereum. Der Ethereum-Kurs befindet sich im Währungspaar mit Bitcoin auf einem 15-monatigen Tief, was zugleich den niedrigsten Stand seit dem Umstieg der Ethereum-Blockchain auf das Proof-of-Stake (PoS) Konsensverfahren.
Die anhaltende Schwäche von Ethereum gegenüber Bitcoin spiegelt sich auch in der institutionellen Nachfrage wider.
So haben Bitcoin-Investmentfonds bis zum 6. Oktober satte 246 Mio. US-Dollar im laufenden Jahr eingespielt, wie die Daten von CoinShares zeigen. Die vergleichbaren Ethereum-Investmentfonds haben im gleichen Zeitraum hingegen einen Nettoabfluss von 104 Mio. US-Dollar zu verzeichnen. Diese eklatante Differenz ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Hoffnungen auf die Zulassung eines ersten „direkten“ Bitcoin-Indexfonds (ETF) in den USA zurzeit hoch sind.
Einige Experten schätzen sogar, dass ein solcher Bitcoin-ETF bis zu 600 Mrd. US-Dollar in den Markt spülen könnte. Darüber hinaus gibt auch das für April 2024 bevorstehende Halving der marktführenden Kryptowährung zusätzlichen Auftrieb gegenüber den Altcoins.
Allen voran wegen erhöhter Nachfrage von Kunden und Händlern führt der italienische Luxusautohersteller Ferrari nun Krypto-Zahlungen ein. Ferrari wird aufgrund entsprechender Kundennachfrage Krypto-Zahlungen für seine Luxussportwagen in den USA akzeptieren. Der Automobilhersteller plant in diesem Zusammenhang auch, bald Krypto-Zahlungen in Europa anzubieten.
Einem Bericht von Reuters vom 14. Oktober zufolge bestätigte Ferraris Chief Marketing and Commercial Officer, Enrico Galliera, die dahingehenden Absichten der Luxusautomarke. Ferraris Entscheidung, Bezahlungen in Krypto einzuführen, wurde maßgeblich durch Nachfrage von Kunden und Händlern angetrieben, denn zahlreiche Kunden, darunter besonders junge Anleger, haben bereits in digitale Währungen investiert.
Obwohl Galliera die Anzahl der Autos, die Ferrari über Krypto-Zahlungen zu verkaufen gedenkt, nicht nannte, betonte er dem Bericht zufolge, dass das starke Auftragsportfolio des Automobilherstellers ohnehin schon jetzt bis 2025 ausgebucht ist. Ferrari möchte diesen Expansionsmarkt testen, um mit potenziellen Käufern jenseits seiner üblichen Kundschaft in Kontakt zu treten. Der Luxusautohersteller plant, Krypto-Zahlungen in Europa bis zum ersten Quartal 2024 einzuführen und danach auf andere kryptofreundliche Regionen zu expandieren.
Digital Asset Markt
Charttechnisch gesehen rangiert Bitcoin nun wieder einmal am oberen Rand des Trendkanales bei ~$28.000, nachdem Abverkäufe in den vergangenen Tagen zunächst für Supportbildungen sorgten. Die vergangene Woche verdeutlichte, dass die Märkte ohne Katalysator zwar leichte Gewinnmitnahmen und Verkäufe sehen, basierend auf der Negativität der globalen Konflikte, zeigte der Markt jedoch relative Stärke. Basierend auf der aktuellen Situation im Markt der digitalen Assets könnten weitere Aufschwünge folgen, die Bitcoin über die psychologische Marke von ~$30.000 bringen könnten. Der Fokus sollte diese Woche vor allem auf die Entwicklungen der Bitcoin Spot ETFs in den USA gelegt werden und auch weiterhin die Entwicklung im Nahen Osten genauestens analysiert werden, da weitere Eskalationen die Weltmärkte beeinflussen würden.
Die nächsten Kursziele bei positiver Entwicklung: ~$28.500, ~$29.200, ~30.250
Die nächsten Kursziele bei negativer Entwicklung: ~$27.250, ~$26.700, ~$26.200
Aktuell bietet Bitcoin, durch den starken Aufschwung am Montagmorgen keine risikooptimierten Einstiege. Bei anhaltender Positivität könnten weitere Aufschwünge, mit leicht erhöhter Risikobereitschaft durch Longpositionen adäquat gehandelt werden. Gleichzeitig sollte, bedingt durch die vergangenen Abverkäufe nach Aufschwüngen, immer die Möglichkeit einer schnellen Gewinnmitnahme oder eines Shorts als Hedge bestehen, um das Risiko zu minimieren.
Wöchentlicher Überblick
Wie üblich stellen wir auch detaillierte Videos für diejenigen zur Verfügung, die tiefer in das Thema einsteigen möchten.