Der Markt für digitale Vermögenswerte steht weiterhin unter starkem Abwärtsdruck, was sich deutlich in dem vorherrschenden Wert „Extreme Angst” des viel beachteten Fear and Greed Index widerspiegelt. Bitcoin wird derzeit bei 87.000 US-Dollar gehandelt und zeigt damit eine leichte Erholung, nachdem es kurzzeitig ein Wochentief von 82.000 US-Dollar erreicht hatte, bleibt jedoch deutlich unter der wichtigen Unterstützungsmarke von 90.000 US-Dollar.
Diese Preisdynamik wird in erster Linie durch Marktmechanismen und strukturelle Veränderungen und weniger durch einfache emotionale Stimmungen angetrieben. Die Gesamtmarktkapitalisierung für Kryptowährungen spiegelt diesen breit angelegten Rückgang wider und ist in diesem Monat um 20 % von etwa 3,73 Billionen US-Dollar Anfang November auf heute rund 2,99 Billionen US-Dollar gefallen.
Spot-Bitcoin-ETFs, die nach ihrer Einführung als Hauptquelle der institutionellen Nachfrage in diesem Zyklus dienten, verzeichnen nun anhaltende Netto-Rücknahmen. Die Abflüsse im November waren mit 3,55 Milliarden US-Dollar beträchtlich und erreichten fast den historischen Monatsrekord von 3,56 Milliarden US-Dollar aus dem Februar, was eine bedeutende und besorgniserregende Umkehr der zuvor starken Nachfrage darstellt. Dieser anhaltende Verkaufsdruck unterstreicht eine grundlegende Veränderung der Investitionsströme.
Gleichzeitig spiegelt auch der Stablecoin-Markt diesen Rückgang deutlich wider, wobei das Gesamtangebot zum ersten Mal seit mehreren Monaten zurückgegangen ist. Der anschließende Rückgang des Angebots an Token wie USDE unterstreicht beispielsweise, wie aggressiv Kapital aus dem System abgezogen wurde. Dieses Muster deutet stark darauf hin, dass Geld aktiv aus dem breiteren Marktökosystem abfließt und nicht einfach in weniger volatile Vermögenswerte am Rande umgeschichtet wird.
Der derzeitige Verkaufsdruck wird durch Langzeitinhaber (LTHs) weiter verstärkt, die im November aktiv ihre angesammelten Gewinne realisieren. Dieses Verhalten zeigt sich in einem deutlichen Rückgang der LTH-Versorgungsmetrik und dem Auftreten großer Transaktionswerte, die aus zuvor ruhenden Coins stammen. Selbst große, weithin bekannt gemachte Käufe während der jüngsten Kursrückgänge durch institutionelle Einrichtungen und souveräne Staaten konnten den Preisverfall nicht aufhalten, was die Stärke der aktuellen Verkaufsdynamik unterstreicht.
Da der Markt aktiv nach einer Konsolidierung strebt, aber keine neuen, starken Impulse vorhanden sind, um den Trend umzukehren, wird eine deutliche, sofortige Erholung kurzfristig schwer zu erreichen sein. Auf makroökonomischer Ebene haben sich die Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen durch die US-Notenbank deutlich verbessert: Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte liegt laut CME Watch Tool mittlerweile bei 70 %. Diese sich verbessernden makroökonomischen Aussichten bieten potenziellen Rückenwind und gleichen einen Teil des aktuellen strukturellen Verkaufsdrucks aus. Während die langfristige Anlagethese weitgehend intakt bleibt, könnte das kurzfristige Umfeld weiterhin von Turbulenzen geprägt sein, wenn auch verstärkt durch günstigere zyklische Mechanismen aufgrund der veränderten Zinserwartungen.
Der Markt für digitale Vermögenswerte dürfte weiterhin volatil bleiben, da er versucht, sich auf dem aktuellen Preisniveau zu stabilisieren und zu konsolidieren. Da Bitcoin deutlich unter der Unterstützung von 90.000 USD liegt, besteht ein unbestreitbarer struktureller Verkaufsdruck, der sich in anhaltenden Nettoabflüssen aus Spot-Bitcoin-ETFs und einem rückläufigen Angebot an Stablecoins zeigt, was darauf hindeutet, dass Kapital aktiv aus dem Ökosystem abfließt. Kurzfristige Kurserholungen dürften weiterhin durch Gewinnmitnahmen von Langzeitanlegern begrenzt werden, sodass eine signifikante, sofortige Kurserholung nach wie vor schwierig ist.
Diese strukturelle Schwäche wird jedoch derzeit durch deutlich verbesserte makroökonomische Aussichten ausgeglichen. Die Erwartungen hinsichtlich Zinssenkungen durch die US-Notenbank haben sich positiv verändert, wobei die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte laut dem CME Watch Tool nun bei 70 % liegt. Dies könnte einen potenziellen Rückenwind für Risikoanlagen bedeuten und einen wichtigen Ausgleich zu den vorherrschenden mechanischen Verkaufsdruckfaktoren bieten. Auch wenn der unmittelbare Weg noch turbulent sein dürfte, deutet diese günstige makroökonomische Veränderung darauf hin, dass das langfristige Abwärtsrisiko des Marktes gemildert wird, was möglicherweise zu einer stärkeren Unterstützung in der Nähe der 85.000-Dollar-Marke führen könnte, da positive zyklische Mechanismen zu wirken beginnen.