Letzte Woche verzeichneten die Wall-Street-Indizes am Freitag eine breite Rallye: Der S&P 500 stieg um 0,6 %, der NASDAQ Composite um 0,4 % und der Dow Jones Industrial Average um 0,7 %. Diese positive Dynamik wurde durch die Daten zum Kern-PCE-Preisindex für August angeheizt, der einen Anstieg von 0,2 % gegenüber dem Vormonat und 2,9 % gegenüber dem Vorjahr verzeichnete und damit den Erwartungen entsprach. Die stabilen Inflationszahlen bestärkten die Anleger in ihrer Erwartung einer künftigen Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank. Die Märkte preisen nun eine Wahrscheinlichkeit von 90,8 % für eine Zinssenkung im Oktober und eine Wahrscheinlichkeit von 63,8 % für eine weitere Senkung im Dezember ein. Obwohl die jährliche Inflationsrate weiterhin über dem Zielwert der Fed von 2 % liegt, wurden die Daten als konstruktiv angesehen, da sie darauf hindeuten, dass Faktoren wie Handelszölle keinen unerwarteten Preisanstieg verursacht haben, was den politischen Entscheidungsträgern mehr Spielraum für die erwarteten Zinssenkungen gibt. Trotz des starken Abschlusses am Freitag reichte dies jedoch nicht aus, um die Woche zu retten, da alle drei großen Indizes mit Verlusten schlossen. Der wöchentliche Rückgang war in erster Linie auf einen früheren Ausverkauf von Technologieaktien zurückzuführen, der die Märkte von ihren jüngsten Rekordhöhen nach unten gezogen hatte.
Der Markt für digitale Vermögenswerte schloss eine schwierige Woche mit erheblichen Verlusten ab, angeführt von seinem Flaggschiff-Vermögenswert Bitcoin (BTC). Die führende Kryptowährung verzeichnete einen Wochenverlust von etwa 0,9 %, da eine starke Risikoaversion zu Beginn der Woche ihren Kurs unter wichtige Unterstützungsniveaus drückte. Dieser Abwärtsdruck spiegelte die allgemeine Marktunsicherheit hinsichtlich der anhaltenden Inflation und einer möglichen restriktiven Geldpolitik der US-Notenbank wider. Die positiven PCE-Inflationsdaten aus den USA vom Freitag lösten zwar eine kurze Erholungsrallye an den Märkten aus und hoben BTC von seinen Wochentiefstständen, doch reichte der Optimismus nicht aus, um den Abwärtstrend umzukehren. Infolgedessen wird Bitcoin derzeit in einem engen Konsolidierungsbereich zwischen 110.000 und 112.000 US-Dollar gehandelt. Damit befindet sich der Vermögenswert an einem kritischen Punkt, und die Händler beobachten nun genau, ob dieses Niveau eine neue Unterstützungsbasis bilden kann oder ob es sich lediglich um eine Pause vor einem weiteren möglichen Rückgang handelt.
Im Gleichschritt mit Bitcoin und den breiteren Finanzmärkten durchlief auch Ethereum (ETH) eine turbulente Woche, die mit erheblichen Verlusten endete. Der Wert der führenden Smart-Contract-Plattform sank innerhalb von sieben Tagen um etwa 1,7 %. Auslöser für den Ausverkauf war dieselbe Risikoaversion, die zu Beginn der Woche die Märkte erfasste und ETH deutlich unter sein vorheriges Unterstützungsniveau von rund 4.400 USD drückte. Als Grundlage für einen Großteil der DeFi- und NFT-Ökosysteme reagiert Ethereum besonders empfindlich auf Veränderungen in der Risikobereitschaft der Anleger und verhält sich in Zeiten makroökonomischer Unsicherheit oft wie eine wachstumsstarke Technologieaktie. Der ermutigende Inflationsbericht vom Freitag sorgte zwar für eine vorübergehende Atempause und verhalf dem Kurs zu einer Erholung von den Wochentiefstständen, doch reichte der Kaufdruck nicht aus, um die verlorenen Positionen zurückzugewinnen. Infolgedessen konsolidiert sich Ethereum nun in einem engen Bereich und wird bei etwa 4.100 USD gehandelt. Dieses Niveau dient nun als entscheidendes Schlachtfeld, wobei die Marktteilnehmer aufmerksam auf Anzeichen einer Stabilisierung achten und das ETH/BTC-Verhältnis beobachten, um Hinweise auf seine relative Stärke zu erhalten.
Mit Blick auf die erste Oktoberwoche werden die Marktteilnehmer ihr Augenmerk auf eine Reihe wichtiger Wirtschaftsdaten richten, die die nächste Entscheidung der US-Notenbank beeinflussen könnten. Das wichtigste Ereignis wird zweifellos der Bericht über die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft (Non-Farm Payrolls, NFP) für September sein, der am Freitag, dem 3. Oktober, veröffentlicht wird. Nachdem die Inflationsdaten der letzten Woche den Erwartungen entsprachen, werden die Anleger den Arbeitsmarktbericht genauestens auf Anzeichen einer Abkühlung des Arbeitsmarktes untersuchen, was die Fed in ihrer Absicht bestärken würde, die erwarteten Zinssenkungen im Oktober und Dezember vorzunehmen. Ein besser als erwarteter Bericht könnte jedoch die Inflationsängste wieder schüren und den Weg der Fed zur Lockerung der Geldpolitik erschweren.
Über die Schlagzeilen zur Beschäftigungslage hinaus wird die globale Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe mit der Veröffentlichung der endgültigen S&P Global Manufacturing PMI-Zahlen aus den USA und der Eurozone sowie des chinesischen Caixin Manufacturing PMI im Fokus stehen. Diese Berichte werden einen aktuellen Überblick über die industrielle Aktivität und die Bedingungen in der Lieferkette geben. Darüber hinaus sind im Laufe der Woche mehrere Reden von Vertretern der Federal Reserve und der EZB geplant, deren Äußerungen auf subtile Veränderungen im Tonfall hinsichtlich der zukünftigen Geldpolitik hin untersucht werden.