Christian Anders, der CEO von Btc.x, ist der Ansicht, dass die Europäische Union (EU) trotz der jüngsten Unterzeichnung der Krypto-Regulierung Markets in Crypto-Assets (MiCA) noch viel Lobbyarbeit bei den verschiedenen Regulierungsbehörden in Europa leisten und mit den verschiedenen Regierungen zusammenarbeiten muss.
Im Interview mit Cointelegraph meint Anders entsprechend, dass es für eine breite Akzeptanz des im MiCA festgelegten Krypto-Gesetzesrahmens in europäischen Ländern wie Schweden womöglich noch ein wenig „Druck“ brauchen könnte. Dahingehend betont er, dass MiCA der Kryptobranche einen guten Rechtsrahmen gibt, der Klarheit bringt und mit dem diese arbeiten kann.
Der Krypto-Unternehmer hebt besonders den Aufstieg der Mining-Branche hervor, in die inzwischen Unternehmen wie Intel einsteigen. So würde auch das Bitcoin-Mining in Europa an Zugkraft gewinnt, insbesondere durch die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien. Außerdem könne die Affinität der jüngeren Generation für neue Technologien deren Rolle bei der Gestaltung der Zukunft festigen.
Bitcoin ist am heutigen 10. Juni fast zurück auf ein dreimonatiges Tief abgerutscht, nachdem besonders die Altcoins den jüngsten Druck der US-Behörden auf die Kryptobranche zu spüren bekommen.
Obwohl Bitcoin strauchelt, bleibt dem Marktführer das Schicksal einiger großer Altcoins erspart, die im Zuge des aktuellen Regulierungsdrucks aus den Notierungen mehrerer wichtiger Handelsplattformen genommen wurden und in Folge dessen eingebrochen sind.
So hat unter anderem die einflussreiche Handelsplattform Robinhood bekanntgegeben, dass sie wegen der Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen die Kryptobörsen Binance und Coinbase mehrere große Kryptowährungen aus dem Programm nehmen wird.
Die betreffenden Kryptowährungen mussten daraufhin bluten, so ging es besonders für Cardano, Matic und Solana innerhalb kürzester Zeit um 25 % nach unten.
„Wir prüfen in regelmäßigen Abständen die Kryptowährungen, die wir bei Robinhood anbieten“, wie die Plattform dahingehend erklärt. Und weiter:
„Als Ergebnis unserer letzten Prüfung haben wir uns entschlossen, den Support für Cardano (ADA), Polygon (MATIC) und Solana (SOL) am 27. Juni einzustellen.“
„Wie erwartet, kommt es durch die Regulierungsmaßnahmen in dieser Woche zu einigen Handelsstopps, die wiederum zu Verkaufsdruck führen“, wie Kris Marszalek, der CEO von Crypto.com, die Entwicklungen einordnet. Dem fügt er an:
„Ich glaube, dass wir in der ‘dann werden sie dich bekämpfen’ Phase der Adoptionskurve von Krypto sind. Aber seid euch sicher: Die Kryptobranche wird diese Sache überstehen und stärker zurückkommen als je zuvor.“
Die US-Wertpapieraufsicht betrachtet nun insgesamt 61 Kryptowährungen als “Wertpapiere”. Besonders in der Klage gegen die Kryptobörse Binance sind einige weitere hinzugekommen.
Die 61 Kryptowährungen, die laut der SEC “Wertpapiere” sein sollen, stammen aus mehreren Rechtsstreitigkeiten der SEC, in denen es darum geht, welche Kryptowährungen sie als Wertpapiere betrachtet. Bei der Klage der SEC gegen Terraform Labs wegen Betrugs vom Februar wurden die meisten Kryptowährungen auf einmal genannt. Insgesamt 16 Krypto-Assets wurden als Wertpapiere bezeichnet, darunter Terra Luna Classic (LUNC), Terra Classic USD (USTC), Mirror Protocol (MIR) und schätzungsweise 13 Mirrored Assets (mAssets), die den Kurs von Aktien wie Apple und Tesla kopieren.
Die SEC deckt mit ihren Rechtsstreitigkeiten im Kryptobereich nun einen Marktwert von über 100 Milliarden US-Dollar ab, was etwa 10 Prozent der Gesamtmarktkapitalisierung einer Kryptowährungen (1,09 Billionen US-Dollar) entspricht.
Hierbei wird deutlich, wie verzweifelt die SEC aktuell versucht sich durch überzogene Härte und Anmaßungen als “Machtinstitution” zu positionieren. Der langfristige Ausgang dieser Thematik wird vermutlich gerichtlich entschieden werden müssen, die SEC steht aktuell stark in der Kritik.