Wäre solch eine “Bankenkrise” auch im digitalen Assetmarkt möglich?

Gedankengang der Woche

Temporärer Verkaufsdruck kann im volatilen Umfeld im Markt der digitalen Assets, insbesondere nach einem positiven Quartal, von längerer Dauer sein. Somit wartet nicht zwingend nach jedem Abverkauf ein erneuter Aufschwung, sondern Konsolidierungen und Seitwärtsphasen könnten die Folge sein. Potentielle Kursaufschwünge bilden sich häufig durch Akkumulierungen und Volumenssteigerungen, welche sich über Wochen aufbauen können / müssen.

Digital Asset News

Der Bankenriese JPMorgan übernimmt die First Republic Bank, nachdem diese von US-Aufsichtsbehörden geschlossen wurde. Das kalifornische Ministerium für Finanzschutz und Innovation hat die FRB am 1. Mai schließen lassen und eine Vereinbarung mit der staatlichen Versicherung FDIC als Insolvenzverwalter getroffen. Die FDIC schloss daraufhin einen Kauf- und Übernahmevertrag mit JPMorgan ab, um die Einleger zu schützen.
JPMorgan will alle Vermögenswerte der First Republic Bank, einschließlich der nicht versicherten Einlagen, übernehmen. Die FRB verfügt derzeit über Vermögenswerte in Höhe von 229,1 Milliarden US-Dollar und Einlagen in Höhe von 103,9 Milliarden US-Dollar.
Am 26. April geriet die FRB in Schwierigkeiten, als die Nachricht über eine staatliche Zwangsverwaltung sich verbreitete. Die Aktien der Bank fielen nach dieser Ankündigung rasant in den Keller. Die Tage nach der Ankündigung waren für die Bank noch schlimmer. Die Aufsichtsbehörden entschlossen sich letztendlich, die Bank zu schließen.
Die FRB ist nach der Silicon Valley Bank und der Signature Bank die jüngste US-Bank, die im Jahr 2023 zusammengebrochen ist.

Cameron Winklevoss, der Mitbegründer und CEO der New Yorker Kryptobörse Gemini wirft den amerikanischen Regulierungsbehörden vor, beim Umgang der Krise der First Republic Bank mit zweierlei Maß zu messen.
Wenn die First Republic eine „Kryptobank“ wäre, dann hätte man ihr „schon vor Wochen den Stecker gezogen“, wie Winklevoss entsprechend kritisiert.
Dahingehend gilt es anzumerken, dass die First Republic ab dem Zeitpunkt, als die Silicon Valley Investment Bank und die Silvergate Bank von den US-Aufsichtsbehörden geschlossen oder abgewickelt wurden, erste „strukturelle Probleme“ in ihren Büchern bekam. Die Behauptungen von Winklevoss decken sich mit den kritischen offenen Briefen, die kürzlich von drei republikanischen Mitgliedern des parlamentarischen Ausschusses für Finanzdienstleistungen verfasst wurden, in denen die Politiker von der Regierung und ihren Behörden wissen möchten, ob es ein koordiniertes Vorgehen gegen amerikanische Krypto-Unternehmen gibt.

Die Geschäftsführung der großen amerikanischen Kryptobörse Coinbase ist mit ihren Regulierungsproblemen am 27. April an die Öffentlichkeit gegangen, indem sich Chefjustiziar Paul Grewal einerseits auf der Krypto-Konferenz Consensus 2023 dazu geäußert hat und andererseits durch ein gemeinsames Video mit Coinbase-Chef Brian Armstrong auf YouTube.
Dieser Schritt kommt als Antwort auf eine sogenannte „Wells Notice“, die das Krypto-Unternehmen vor einigen Wochen von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC erhalten hat. In einer derartigen Mitteilung warnt die Behörde offiziell davor, dass sie womöglich ein Strafverfahren gegen den Empfänger einleiten wird.
„Coinbase hat zu keinem Zeitpunkt den Grundsatz der Regeleinhaltung verlassen“, wie Grewal in dem Video gegenüber der Börsenaufsicht betont. „Wir sitzen hier auf der Bühne und betteln wortwörtlich um Regulierung, betteln um neue Vorschriften, betteln um einen Gesetzesrahmen für diese neue Technologie, damit wir uns endlich registrieren können.“
Im Video argumentiert Grewal weiter, dass sich das Geschäftsmodell von Coinbase in den letzten zwei Jahren, seit die Kryptobörse von der SEC ihrerseits grünes Licht für einen Börsengang an der Nasdaq bekommen hat, nicht verändert hat. Damals hatte der Justiziar noch festgestellt, dass es „so scheint, dass die SEC bei sich keinerlei Befugnis sieht, um Unternehmen wie Coinbase zu regulieren“.
Hierbei wird deutlich, wie undurchsichtig das Verhalten der amerikanischen Regulierungsbehörden aktuell ist. Einige sagen der SEC seit der FTX Thematik sogar “Panik” nach, die am Ende für keine Partei von Vorteil sein wird.

Wöchentlicher Überblick

Wie üblich stellen wir auch detaillierte Videos für diejenigen zur Verfügung, die tiefer in das Thema einsteigen möchten.

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