Die US-Notenbank hat eine weithin erwartete Zinssenkung um 25 Basispunkte vorgenommen und damit ihren Zielkorridor auf 4,00 % bis 4,25 % gesenkt. Auslöser für diesen Schritt waren Wirtschaftsdaten, die auf eine Abkühlung der Konjunktur hindeuten, doch die Zentralbank bleibt vorsichtig. Zwar ist die Tür für weitere Senkungen bis zum Jahresende offen, doch die anhaltende Inflation gibt weiterhin Anlass zur Sorge, sodass die künftigen Maßnahmen der Fed stark von den kommenden Konjunkturdaten abhängen werden.
Auf den Märkten für digitale Vermögenswerte fiel die Reaktion auf die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik verhalten aus, und die Preise traten in eine Konsolidierungsphase ein. Trotz potenziell positiver Nachrichten zeigte der Markt wenig Aufwärtsdynamik. Bemerkenswert ist, dass selbst erhebliche Käufe von Unternehmensanleihen und positive Signale der SEC hinsichtlich börsengehandelter Produkte keine Rallye auslösten, was darauf hindeutet, dass unter den Anlegern in digitale Vermögenswerte derzeit eine vorsichtige Stimmung herrscht.
Bitcoin wird derzeit in einer Spanne von 114.000 bis 115.000 US-Dollar gehandelt, nachdem es nach der weithin erwarteten Zinssenkung in den USA kurzzeitig einen Aufwärtstrend gab.
Der anfängliche Anstieg bis Anfang September half Bitcoin, einen Teil seiner Verluste von Ende August wieder auszugleichen, unterstützt sowohl durch die Entscheidung der Federal Reserve als auch durch erhebliche Käufe bei Kursrückgängen.
Allerdings hat die Dynamik in letzter Zeit nachgelassen. Die Begeisterung der Anleger wurde durch die vorsichtige Haltung der Federal Reserve gedämpft, da angesichts der anhaltenden Inflationssorgen weiterhin unklar ist, ob weitere Zinssenkungen erfolgen werden. Dies hat zusammen mit einer Abkühlung des Arbeitsmarktes zu umfassenderen Fragen über die US-Wirtschaft geführt. Innerhalb des Kryptoraums weisen Analysten auch auf wachsende Risiken durch digitale Vermögensbestände (DATs) von Unternehmen hin, was zu Vorsicht hinsichtlich langfristiger Gewinne führt.
Die jüngste Kurskorrektur von Ethereum in den Bereich von 4200 bis 4300 US-Dollar erfolgt vor dem Hintergrund einer Konsolidierung des Vermögenswerts unter dem Einfluss eines volatilen makroökonomischen Umfelds. Dieser jüngste Rückschlag lässt sich jedoch eher direkt auf die jüngsten regulatorischen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten zurückführen. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission) hat wichtige Entscheidungen verschoben und damit für Unsicherheit am Markt gesorgt. Insbesondere hat die SEC ihre Frist für die Entscheidung über einen Vorschlag zum Staking innerhalb des iShares Ethereum Trust (ETHA) bis Ende Oktober verlängert, was einer Verschiebung um 45 Tage gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan entspricht. Diese vorsichtige Herangehensweise wurde durch Verzögerungen bei Entscheidungen über andere Spot-Krypto-ETFs, wie beispielsweise für Solana und XRP, noch verstärkt. Solche Verschiebungen dämpfen die Begeisterung der Anleger und tragen zu kurzfristigen Kurseinbrüchen bei, da der Markt auf mehr regulatorische Klarheit wartet.
Diese Woche wird die Aufmerksamkeit der Anleger ganz auf die US-Geldpolitik gerichtet sein, beginnend mit einem wichtigen Inflationsbericht, der am Freitag veröffentlicht wird. Der Kernindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE), der von der Federal Reserve als bevorzugter Inflationsmaßstab herangezogen wird, dürfte im August einen leichten Anstieg verzeichnen. Die Prognosen von Amberdata gehen von einem Anstieg von 2,7 % gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg des Kernindexes um 2,9 % aus. Diese bevorstehenden Daten bilden einen wichtigen Hintergrund für den Markt, insbesondere nachdem Fed-Chef Jerome Powell nach der Zinssenkung in der vergangenen Woche den Optimismus gedämpft hatte, indem er betonte, dass künftige geldpolitische Entscheidungen weiterhin von den kommenden Wirtschaftsdaten abhängig sein würden. Vor diesem Hintergrund werden Händler die öffentlichen Äußerungen von zehn verschiedenen Fed-Vertretern, darunter auch Fed-Chef Powell, die im Laufe der Woche sprechen werden, genau analysieren, um Hinweise auf die weitere Entwicklung der Zinssätze zu erhalten. Unter ihnen ist insbesondere der Auftritt von Stephen Miran bemerkenswert, da seine jüngste Ablehnung zugunsten einer aggressiveren Zinssenkung um 50 Basispunkte die internen Meinungsverschiedenheiten unter den Entscheidungsträgern deutlich macht.
Dieses Diagramm veranschaulicht das signifikante Wachstum des Gesamtangebots an Stablecoins in USD in den wichtigsten Blockchains von September 2020 bis September 2025. Die Daten zeigen drei unterschiedliche Phasen: eine rasante Expansion bis Mitte 2022, gefolgt von einer Phase der Kontraktion bis 2023 und einem starken Wiederanstieg auf neue Allzeithochs in den Jahren 2024 und 2025.
Während dieses gesamten Zeitraums war Ethereum durchweg die dominierende Kette und hielt den größten Anteil am Stablecoin-Angebot. Tron hat sich fest als zweitgrößter Akteur etabliert. In jüngerer Zeit hat sich Solana zu einem wichtigen Konkurrenten entwickelt und seit Anfang 2024 ein explosives Wachstum seines Anteils am Stablecoin-Angebot verzeichnet. BNB Chain und Arbitrum machen einen kleineren, aber dennoch bemerkenswerten Teil des expandierenden Multi-Chain-Stablecoin-Marktes aus.