Im Fokus: Zollvereinbarung zwishen USA und China
Der Markt der digitalen Assets navigiert inmitten nachlassender geopolitischer Spannungen und inländischer wirtschaftlicher Hürden durch gemischte Signale. Bitcoin fiel heute (3. November) unter 108.000 $, konnte trotz breiterer Volatilität keinen wöchentlichen Zuwachs erzielen, was aktuell für verhaltene Investitionen spricht, während Anleger die makroökonomischen Entwicklungen beobachten.
Dieser Hintergrund rückt das jüngste Handelsabkommen zwischen den USA und China nach dem Trump-Xi-Gipfel in den Mittelpunkt. Das Abkommen setzt die US-Zölle auf chinesische Importe für ein weiteres Jahr aus, stoppt Pläne für 100%ige Abgaben auf bestimmte Exporte und sieht vor, dass China Beschränkungen für kritische Mineralien wie Seltene Erden und Gallium aufhebt und gleichzeitig Chemikalienlieferungen nach Nordamerika drosselt. Dieser Vereinbarung könnte den globalen Handel stärken und Risikoanlagen wie digitale Assets mittelfristig stützen.
Der anhaltende US Government Shutdown sorgt jedoch für zusätzliche Unsicherheit, verzögert die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten und erschwert die Einschätzungen der Fed. Redner der Fed, darunter Gouverneur Michael Barr und der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, werden sich diese Woche zu den Aussichten äußern und dürften angesichts anhaltender Inflationsrisiken erneut zur Vorsicht mahnen.
Bitcoin: Gemischte On-Chain-Signale inmitten der Konsolidierung
Der Monatschart von Bitcoin zeigt Unentschlossenheit auf Rekordhochs. Die Kerze vom Oktober erfasste eine massive Spanne von 103.600 $bis über 126.000$ – breiter als die der vorangegangenen drei Monate zusammen – endete jedoch nur mit einem Rückgang von 3,7 %. Diese „Unentschlossenheits-Kerze“ (indecision candle) spiegelt die Unfähigkeit der Käufer wider, das Momentum aufrechtzuerhalten.

Das monatliche MACD-Histogramm erzeugt kleinere Spitzen statt neuer Hochs, was eine bärische Divergenz ähnlich dem Bitcoin-Hoch von 2021 erzeugt. Diese technische Schwäche bleibt trotz bullischer Makro-Nachrichten bestehen, was auf ein strukturelles Zögern an wichtigen Widerständen hindeutet.

Bitcoin handelt derzeit bei rund 107.300 $ nach dem heutigen Rückgang von 2,5 %. Die mögliche Umkehr des US-Dollar-Index sorgt für zusätzlichen Druck, der historisch mit einer Bitcoin-Schwäche korreliert. Sollte das Momentum weiter nachlassen, könnte BTC in Richtung 100.000 $oder tiefer zurückfallen, bevor der nächste Vorstoß versucht wird. Ein Durchbruch über 116.000$ wäre nötig, um das bullische Szenario wiederherzustellen. Die Risikobereitschaft bei digitalen Vermögenswerten bleibt fragil. Ether rutschte heute parallel zur Schwäche von Bitcoin auf 3.700 $ab und gab damit frühere wöchentliche Gewinne wieder ab. Gold ist inmitten von Gewinnmitnahmen leicht auf 4.002$ pro Unze gefallen, kann aber immer noch einen Zuwachs von über 50 % seit Jahresbeginn vorweisen.

Ausblick: Tech-Quartalszahlen und wichtige Veröffentlichungen von
Die Märkte bereiten sich diese Woche auf mögliche Schwankungen aufgrund zweier Katalysatoren vor.
Erstens werden die wichtigen Tech-Quartalszahlen in den USA von Palantir, AMD, IonQ und anderen auf Trends bei den KI-Ausgaben hin analysiert. Jegliche Anzeichen einer Verlangsamung oder Verkleinerung der Investitionen könnten Indizes und digitale Assets unter Druck setzen.
Zweitens bieten US-Wirtschaftsdaten wie die ISM-Einkaufsmanagerindizes (PMIs) und Arbeitsmarktberichte inmitten des Shutdowns Einblicke in die Widerstandsfähigkeit des Wachstums. Weltweit könnten die Zinsentscheidungen der BOE (Bank of England) und der RBA (Reserve Bank of Australia) die Stimmung minimal beeinflussen, wobei der Dollar nahe seiner Drei-Monats-Hochs (basierend auf dem Dollar Stärke Index) zusätzlichen Gegenwind für digitale Assets darstellt.